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Nutting

                                  It seems a day
(I speak of one from many singled out)
One of those heavenly days that cannot die;
When, in the eagerness of boyish hope,
I left our cottage-threshold, sallying forth
With a huge wallet o’er my shoulders slung,
A nutting crook in hand; and turned my steps
Tow’rd some far-distant wood, a Figure quaint,
Tricked out in proud disguise of cast-off weeds
Which for that service had been husbanded,
By exhortation of my frugal Dame—
Motley accoutrement, of power to smile
At thorns, and brakes, and brambles,—and in truth
More ragged than need was! O’er pathless rocks,
Through beds of matted fern, and tangled thickets,
Forcing my way, I came to one dear nook
Unvisited, where not a broken bough
Drooped with its withered leaves, ungracious sign
Of devastation; but the hazels rose
Tall and erect, with tempting clusters hung,
A virgin scene!—A little while I stood,
Breathing with such suppression of the heart
As joy delights in; and with wise restraint
Voluptuous, fearless of a rival, eyed
The banquet;—or beneath the trees I sate
Among the flowers, and with the flowers I played;
A temper known to those who, after long
And weary expectation, have been blest
With sudden happiness beyond all hope.
Perhaps it was a bower beneath whose leaves
The violets of five seasons re-appear
And fade, unseen by any human eye;
Where fairy water-breaks do murmur on
For ever; and I saw the sparkling foam,
And with my cheek on one of those green stones
That, fleeced with moss, under the shady trees,
Lay round me, scattered like a flock of sheep—
I heard the murmur and the murmuring sound,
In that sweet mood when pleasure loves to pay
Tribute to ease; and, of its joy secure,
The heart luxuriates with indifferent things,
Wasting its kindliness on stocks and stones,
And on the vacant air. Then up I rose,
And dragged to earth both branch and bough, with crash
And merciless ravage: and the shady nook
Of hazels, and the green and mossy bower,
Deformed and sullied, patiently gave up
Their quiet being: and unless I now
Confound my present feelings with my past,
Ere from the mutilated bower I turned
Exulting, rich beyond the wealth of kings,
I felt a sense of pain when I beheld
The silent trees, and saw the intruding sky.—
Then, dearest Maiden, move along these shades
In gentleness of heart; with gentle hand
Touch—for there is a spirit in the woods.

Nüsse ernten

                                  Ein Tag war’s wohl,
(ich sprech von einem, ausgewählt aus vielen)
einer von jenen himmlisch Tagen, die
unsterblich sind, als mit dem Eifer und
dem Hoffen eines Buben ich verließ
unseres Hauses Schwelle und zog los
mit einem großen Schnappsack, baumelnd von
der Schulter, in der Hand den Hakenstock
zum Nüsseernten, und es lenkte dann
den Schritt zu einem weit entfernten Wald
eine Gestalt von kuriosem Aussehn,
weil ausstaffiert und stolz verkleidet mit
manch abgelegten Witwenkleidern, die
für diesen Zweck warn eigens aufbewahrt,
auf Zureden der Pflegemutter, die
so sparsam, – eine bunte Ausrüstung,
mir Macht zum Lächeln zu verleihen
bei Dornen, Dickicht oder Brombeerstrauch,
doch ehrlich, etwas mehr zerlumpt als nötig!
Ich bahnte pfadlos über Fels den Weg
durch Matten von verfilzten Farnen und
durch wirres Dickicht, kam zu einem Winkel,
von niemandem vorher besucht, wo kein
gebrochner Zweig mit welken Blättern hing
als ärgerliches Zeichen der Verwüstung,
stattdessen standen groß und aufrecht da
die Haselbäume: Büschelweise Nüsse
hingen verführerisch daran, wahrhaftig,
ein jungfräulicher Ort! Ich stand so still
wohl eine kleine Weile, atmete,
dem Überschwang des Herzens Herr zu werden,
wie’s ja der Freude auch Vergnügen schafft,
und, weise mich beherrschend, lüstern, furchtlos
vor den Rivalen, das Bankett ich mustere
und sitz da unter Bäumen zwischen Blumen
und spiele mit den Blumen, eine Stimmung,
die dem vertraut, dem, müd nach langem Ausschaun,
plötzlich wird Glück beschert, nicht mehr erhofft.
Es war dies wohl ein Blätterdach, des Schirm
die Veilchen fünfmal wiederkommen ließ,
wo blühen sie, verblühen, ungesehn
von eines Menschen Auge, und wo im Bach
verwunschne Wehre murmeln fort für ewig.
Die Blasen sah ich funkeln auf dem Wasser,
den Kopf auf einem jener grünen Steine,
die um mich lagen moosbedeckt, verstreut
wie eine Herde Schafe, und vernahm
das Murmeln und des Murmelns Melodie
in jener süßen Stimmung, wo Genuss
Tribut zahlt gern an die Bequemlichkeit
und wo das Herz ist sicher seiner Freude
und schwelgt in Dingen, die belanglos sonst,
verschwendet seine Gunst an Stock und Stein
und an die leere Luft. Dann stand ich auf
und zog zur Erde Ast und Zweig mit Krachen,
verwüstend gnadenlos ich plünderte:
Der stille Schattenplatz der Haselbüsche,
die grüne moosbewachsne Laube, alle
sie nahmen duldsam solches hin: Entstellt,
besudelt, sie verloren da ihr stilles
Dasein, und außer dass ich jetzt vermisch
die gegenwärtigen Gefühle mit den
aus jener Zeit: Bevor von dieser Laube,
die so verstümmelt ich, mich wandte fort
frohlockend, reicher noch als Könige,
da fühlt’ ich einen Schmerz, als ich erblickt’
die stummen Bäume, sah den Himmel, wie
er sich dazwischenschob. Es sei gesagt,
lieb Mädchen, Du bewege dich mit Sanftheit,
die dir von Herzen kommt, im Schirm
der Bäume und berühr sie freundlich, denn
in jedem Walde wohnt ein Hauch des Lebens.

c. 1798, p. 1800 in Lyrical Ballads

Fenwick Note (1843):Written in Germany, intended as part of a
poem on my own life, but struck out as not being wanted there.
Like most of y schoolfellows I was an impassioned nutter. For
this pleasure the Vale of Esthwaite abounding in coppice wood,
furnished a very wide range. These verses arose out of the
remembrance of feelings I had often had when a boy, and
particularly in the extensive woods that still stretch from the side
of Esthwaite Lake towards Graythwaite, the seat of the ancient
family of Sandys.



Fenwick Note (1843): Geschrieben in Deutschland, beabsichtigt als Teil
eines Gedichtes über mein eigenes Leben, aber herausgestrichen, weil
dort nicht erwünscht. Wie die meisten meiner Schulkameraden war ich
ein passionierter Nüsseernter. Für dies Vergnügen bot das Esthwaite-Tal,
das voller Hauwald war, ein ausgedehntes Revier. Diese Verse haben
ihren Ursprung in der Erinnerung an Gefühle, die ich als Junge oft hatte
insbesondere in den ausgedehnten Wäldern, die sich heute noch vom
Ufer des Esthwaite-Sees auf Graythwaite hin erstrecken, dem Sitz der alten
Familie der Sandys.