→Themengruppe                     →Gedichte, alphabetisch                     →Druckformat (pdf)

A Night-Piece

                        — The sky is overcast
With a continuous cloud of texture close,
Heavy and wan, all whitened by the Moon,
Which through that veil is indistinctly seen,
A dull, concentrated circle, yielding light
So feebly spread, that not a shadow falls,
Chequering the ground – from rock, plant, tree, or tower.
At length a pleasant instantaneous gleam
Startles the pensive traveller while he treads
His lonesome path, with unobserving eye
Bent earthwards; he looks up – the clouds are split
Asunder, – and above his head he sees
The clear Moon, and the glory of the heavens.
There, in a black-blue vault she sails along,
Followed by multitudes of stars, that, small
And sharp, and bright, along the dark abyss
Drive as she drives: how fast they wheel away,
Yet vanish not! – the wind is in the tree,
But they are silent; – still they roll along
Immeasurably distant; and the vault,
Built round by those white clouds, enormous clouds,
Still deepens its unfathomable depth.
At length the Vision closes; and the mind,
Not undisturbed by the delight it feels,
Which slowly settles into peaceful calm,
Is left to muse upon the solemn scene.

Ein Nachtstück

                  — Der Himmel ist bedeckt
von einer Wolkenfläche dicht gewebt,
drückend und bleich; es hat sie weiß gemacht
der Mond, der durch den Wolkenschleier ist
zu sehen undeutlich, ein trüber Kreis,
der wie geschrumpft, verbreitend Licht so schwach,
dass nicht ein Schatten fällt, zu bilden auf
dem Boden Muster von dem Fels, vom Strauch,
dem Baum und von dem Turm. Doch dann schreckt auf
ein angenehmer momentaner Glanz
den grübelnd Wanderer, als einsam er
auf seinem Pfad dahingeht, leicht gebückt
zur Erd das Auge nur gerichtet: Er
schaut auf: Die Wolke hat geteilt sich und
er sieht nun über seinem Kopf so klar
den Mond mit seines Himmels Herrlichkeit.
Dort, in dem schwarzen Blau des Himmelsraums,
entlang er segelt, folgend eine Schar
von Sternen, alle klein und scharf und hell,
vor finsterer Unendlichkeit wie er
dahin sie treiben: Fort sie drehn sich schnell,
doch bleiben sichtbar noch! Der Wind ist hier
im Baum, doch sie sind stille, – noch dahin
sie ziehen unermesslich ferne, und
die Himmelswölbung, die umbaut ist von
den weißen Wolken dort, gewaltigem
Gewölk, vertieft noch, was unfassbar tief.
Vor der Vision der Vorhang zieht sich zu,
und das Gemüt, nicht unberührt vom Glück,
das es noch fühlt, sich langsam richtet ein
in friedevoller Ruhe wieder, – ist
nun überlassen ganz sich selber, nach-
zusinnen jenem feierlichen Vorgang.

c. January 1798, p. 1815

Wordsworth sagt 1843 dazu in den Fenwick-Notizen: „Aus dem Stegreif verfasst auf der Straße zwischen Nether Stowey and Alfoxden. Ich kann mich genau an den Moment erinnern, als ich, wie beschrieben mit Er schaute zu den Wolken auf usw., überrascht wurde.“ Dorothy Wordworth beschreibt in ihrem Alfoxden Journal im Eintrag zum 25. Januar 1798 mit ganz ähnlichen Worten wie ihr Bruder dieses Ereignis; auch hier bewegen sich Mond und Sterne und nicht die Wolke.